Die Mithals-Kirche
Die Mithalskirche zählt an und für sich zu den monotheistischen Religionen. Aus der Sicht eines Mithal-Priesters gibt es nur eine göttliche Macht die alles erschaffen hat und Teil von allem ist. Genauso wie alles Teil der göttlichen Macht ist. Gott ist die Summe aller Dinge und die Summe aller Dinge ist Gott. Demzufolge ist Gott allgegenwärtig, also ist er auch allwissend und das macht ihn allmächtig. Gott Mithal lügt nicht und er hat immer Recht.
Das grundsätzliche Prinzip der Mithalskirche ist die Ordnung, Konzepte wie „Gut“ und „Böse“, „Licht“ und „Finsternis“ sind für einen Mithalspriester nicht nur uninteressant, den höherrangigen Priestern sind sie sogar ein wenig fremd. Alles, wirklich alles an Gottes Schöpfung ist gewissen Regeln und Gesetzmäßigkeiten unterworfen. Allerdings heißt das nicht, dass alle dieser Regeln und Gesetzte jedem bekannt sind. Jeder Grashalm auf einer Wiese wächst genau dort, wo Gott wollte, dass er wächst. Da es aus der Sicht der Mithalskirche nur eine göttliche Macht gibt, werden andere Religionen, ganz gleich ob auch monotheistisch oder polytheistisch ebenso als Art der Mithalskirche gesehen. Das Göttliche manifestiert sich in anderen Ländern und anderen Kulturkreisen so, wie es für die dortigen Ansichten und dem dortigen Bedürfnis nach Göttlichkeit am besten ist. Deswegen gibt es in Etraklin einen Gott, der einige Heilige berufen hat und, Mithal genannt wird. Aus diesem Grund würde ein Priester der Mithalskirche auch niemanden, der einer Religion anhängt, davon überzeugen wollen an Mithal zu glauben, denn schließlich tut er das ja schon.
Die Kirche gliedert sich in drei verschiedene Orden, den Ordo Benetictus, der sich als rein klerikaler Arm direkt mit der göttlichen Macht, Mithal, beschäftigt, den Ordo Malleus, der militärische Arm der Mithalskirche und den Ordo Sanctus in dem die Kirchen der Heiligen zu finden sind.
Ordo Benedictus
Im Ordo Benedictus findet man nur die normalen Priester der Kirche, die nicht mehr oder weniger mit Waffen umgehen können als jeder andere Etrakliner auch. Ein Kleriker der Mithalskirche ist in der Regel so geschult, dass er die meisten Riten und Segnungen aus den Kirchen die im inneren Kreis der Heiligen vertreten sind, beherrscht. Es kommt auch nicht selten vor, dass ein Mithalspriester eine Messe im Namen einer der Heiligenkirchen durchführt, da die Zahl der Mithalspriester einfach deutlich höher ist als die Zahl der Priester aus dem inneren Kreis der Heiligen.
Je nachdem welchen Rang ein Mithalspriester innehat, fällt ihm ein bestimmtes Aufgabengebiet zu. Der unterste Rang im Ordo Benedictus ist der Diakon. Er ist Priester in Ausbildung, der zwar schon speziell gesegnet aber noch nicht geweiht wurde. Seine Aufgaben sind meist Hilfsdienste als Messdiener oder Assistent von Priestern mit höherem Rang.
Über ihm steht der Vikar, der bereits die erste Weihestufe erhalten hat und meist der Vorsteher eines Tempels in einem Stadtteil oder einem Dorf ist.
In Städten mit mehreren Tempeln oder auch in Landstrichen mit mehreren Dörfern ist der Bischof der nächst höhere Rang. Er hat die zweite Weihestufe erhalten und seine Aufgaben sind mehr administrativer Art als der rein klerikale Dienst.
In der darüber liegenden Ebene findet man den Erzbischof, welcher für die geistliche Führung einer Baronie verantwortlich ist. Wie beim Bischof ist der rein klerikale Dienst weiter in den Hintergrund gerückt. Eine Ausnahme bildet hier der Erzbischof von Cardis-Stadt. Als Einziger Erzbischof ist er nur für die Hauptstadt des Königreichs verantwortlich.
Über dem Erzbischof steht mit der vierten Weihestufe, der Kardinal. Der Titel des Kardinals gliedert sich dann allerdings nochmal in den Kardinalbischof, der höchste Kardinal und, nach dem König, der höchste Priester in der Mithalskirche, erster im Ordo Benedictus und Mitglied der Hohen Kammer. Unter ihm stehen die Kardinalvikare die entweder einer der beiden Stellvertreter des Kardinalbischofs, oder geistliche Führer der einzelnen Fürstentümer sind. Normalerweise haben sie ihren Amtssitz in der Hauptstadt des Fürstentums, aber aufgrund der Separatistenbewegung in Kirson und deren Abschottung in Richtung restliches Königreich, hat der Kardinalvikar von Kirson derzeit seinen Sitz in Cardis-Stadt.
Andere Priester im Ordo Benedictus mit Aufgabengebiet Kirson gibt es derzeit nicht. Unter den Kardinalvikaren stehen die Kardinaldiakone welche als Stellvertreter der Kardinalvikare fungieren, in Bezug auf die kirchliche Leitung eines Fürstentums.
Je höher ein Priester in der Rangfolge aufsteigt, desto mehr verschieben sich seine Aufgaben von der rein klerikalen Arbeit mehr zur administrativen Arbeit, zu der auch die Ausbildung neuer Priester zählt. Bischöfe, Erzbischöfe und Kardinäle übernehmen dann spezielle Segnungen von neuen Tempeln, Tempeln die ein Jubeljahr feiern, Weihe von Priestern die im Rang direkt unter ihnen stehen oder Messen an besonderen Feiertagen oder zu anderen besonderen Anlässen.
Neben den Einteilungen zur klerikalen Führung eines bestimmten Landstriches gibt es auch jene Priester die anderen Aufgaben Nachgehen und ebenfalls von höherem Rang sein können. Der oberste Geistliche der für die Ausbildung der neuen Priester verantwortlich ist, bekleidet zum Beispiel den Rang eines Erzbischofs. Während der oberste kirchliche Schatzmeister den Rang eines Kardinaldiakons innehat.
Die Kleidung eines Angehörigen des Ordo Benedictus besteht im Grundsatz aus einer blauen Robe auf der vorne und hinten ein senkrechter weißer Strich aufgebracht ist der komplett von oben nach unten verläuft.
Ordo Malleus
Die Kernaufgabe des Ordo Malleus ist der Schutz der Mithalstempel sowie die Tempel der Heiligen und die Aufklärung von religiösen Verbrechen, welche eigentlich so gut wie nie passieren. Wenn doch, tritt der Ordo Malleus gerne auch mal in Begleitung von Soldaten der Nordallianz auf. Gemäß seiner militärischen Struktur ist die größte Organisationseinheit die Legion, welche sich in 12 Sakristeien gliedert, während eine Sakristei in 10 Kapellen unterteilt wird. Im militärischen Arm der Mithalskirche sind alle Angehörigen darin ausgebildet mit einer Vielzahl von Waffen und Waffenkombinationen kämpfen zu können. Hinzukommt das man hier nicht nur Glaubenskrieger (Praetoren) findet, sondern auch Priester (Scriptoren) und Ordensmagier (Suspicari).
Wie die Scriptoren können die Suspicari Kräfte wirken, allerdings unterscheiden sich die Kräfte und die Kraftschöpfung der beiden Kasten in einigen Punkten. Der Unterschied ist so gravierend, dass beide keine gemeinsamen Rituale durchführen können, ohne einen katastrophalen Fehlschlag zu produzieren. Die genaue Truppenstärke ist außerhalb des Ordens nicht vielen Leute bekannt, jedoch gibt es Gerüchte die besagen das der Orden weit über 100.000 Kämpfer hat.
Wie im Ordo Benedictus, gibt es in jeder Kaste ebenfalls vier Weihestufen. In der Kaste der Scriptoren entsprechen diese dem Ordo Benedictus. In den anderen beiden Kasten sind die Rangbezeichnungen jeweils gleich und lauten vom niedrigsten zum höchsten:
Artifex, Patriach, Metropolit und Seneschall. Im Gegensatz zu den Priestern gibt es bei den Kriegern und Magiern keine weitere Unterteilung der Ränge. Allerdings gibt es Ämter mit besonderer Bezeichnung. Der oberste Magier des Ordens wird z.B. als Mentor bezeichnet während der Führer einer Abordnung von Angehörigen des Ordo Malleus als Duktus bezeichnet wird. Der Vorsteher einer Ordensfestung ist ein Prior während der Führer einer Legion ein Primach ist. Novizen, egal welcher Kaste, werden Asectatoren genannt.
In der Bevölkerung werden die Angehörigen des Ordo Malleus mit Ehrfurcht und Respekt betrachtet. Die Ritter Mithals, wie sie vom Volk genannt werden, sorgten dafür, dass die Machenschaften der Cantorkirche ein klares und schnelles Ende fanden. Sie waren es auch, die sich mit aller Macht gegen die dämonische Entität warfen die vor vielen Jahren versuchte Etraklin zu vernichten, ohne Rücksicht auf die unzähligen Verlusten die der Ordo Malleus damals erleiden musste.
Ihr Opfer sorgte dafür, dass die Verluste unter der einfachen Bevölkerung so gering wie nur irgend möglich geblieben sind. Viele Mythen und Gerüchte machen die Runde über den Orden. Angeblich tauchen sie, immer dort wo große Not herrscht, wie aus dem nichts auf, schlagen mit unerbittlicher Härte zu und verschwinden dann genau so plötzlich wieder, wie sie gekommen sind. Tatsächlich hat man noch nie eine Marschkolonne des Ordens irgendwo beobachten können. Andere sagen der Orden sei so mächtig das er sogar Engeln und Dämonen befehligen würde. Ein anderes Gerücht besagt das die Ritter Mithals unsterblich sind, weil sie aus der goldenen Stadt Zion stammen und Nachkommen der ersten Schöpfung sind. Wieder andere sagen sie seien seelenlose Tote die keine Gefühle kennen.
Die Kleidung eines Angehörigen des Ordo Malleus besteht im Grundsatz aus einem schwarzen Wappenrock auf dem vorne und hinten ein senkrechter weißer Strich ausgebracht ist der komplett von oben nach unten verläuft. Außerdem befinden sich links und rechts davon drei blaue Streifen, die schräg von unten nach oben in Richtung des weißen Streifens verlaufen. Alle Angehörigen des Ordens tragen Rüstungen, wenn sie in der Öffentlichkeit in Erscheinung treten. Jene die noch keine Weihe erhalten haben tragen einen weißen Wappenrock mit dem Ordenskreuz und nicht selten ein regelrechtes Sammelsurium an Rüstungsteilen. Ketten-, Platten- und Lederteile bunt durchgemischt bilden die Rüstung eines Asectators. Die geweihten Mitglieder des Ordens Tragen den regulären Ordenswappenrock und eine schwarze Rüstung die scheinbar eine eigentümliche Oberflächenstruktur aufweist.
Ordo Sanctus
Im dritten Orden der Mithalskirche sind alle Kirchen der Heiligen, die in Etraklin bekannt sind, zusammengefasst. Der Orden unterteilt sich in den inneren und den äußeren Kreis der Heiligen. Welche der Kirchen im inneren Kreis und welche im äußeren Kreis der Heiligen stehen, wurde auf dem regelmäßig alle sieben Jahre in Sekuludond stattfindenden Konklave geregelt. Wie die einzelnen Kirchen im Ordo Sanctus aufgebaut sind, regeln die Oberhäupter der Kirchen selbst, hier gibt es durch die Mithalskirche keine Vorgaben. Vor der Machtergreifung Uriels waren die Mithalskirche, oder eher der Ordo Benedictus und der Ordo Malleus, in Etraklin in Vergessenheit geraten. Nur sehr wenige Quill-Geweihte konnten sich noch an Schriften über Mithal und seine Ritter erinnern.
Während dieser Zeit des Vergessens wurden die Heiligen des Ordo Sanctus als Götter verehrt und selbst der Name, Ordo Sanctus, war nicht mehr bekannt. So wurde das Konklave in Sekuludond auch der „Wettstreit der Götter“ genannt. Alle in Etraklin vertretenen Kirchen konnten mit ihren Priestern und Gläubigen daran teilnehmen um zu beweisen, dass ihre Kirche würdig sei, einen der sechs Plätze im inneren Kreis der, damals noch Götter, einzunehmen. Auf dem Konklave zu Beginn des Jahres 81nM gelang es dem Dämon Cantor durch einen heimlichen Betrug in den inneren Kreis der „Götter“ aufzusteigen. Gerade beim heiligen Klazagahn, seinen Priestern und Anhängern sorgte das für großen Unmut und Zorn, da es eben jener war, dem, durch Cantors Betrug, der Einzug in den inneren Kreis der „Götter“ verwehrt blieb.
Mit der Machtergreifung König Uriels und dem damit verbundenen Auftauchen der Mithalskirche wurden erste Zweifel darüber laut, ob die „Götter“ auch wirklich Götter seien. Doch erst die Ereignisse in den Jahren 87nM und 88nM sorgten dafür das eindeutig klar wurde, das Mithal der Gott ist und die so genannten Götter im inneren und äußeren Kreis, lediglich Heilige sind, die vor langer Zeit durch Mithal und seiner Kirche in diesen Status erhoben wurden, mit einer Ausnahme natürlich.
Es begann damit das im Jahr 87nM das Grabmal und die sterblichen Überreste des Quill gefunden wurden. Dabei soll es zu einem Ereignis gekommen sein, bei dem das Wort Gottes für jeden in Etraklin laut hörbar war. Erst wurde Vielerorts angenommen, dass die Stimme, die plötzlich im ganzen Land erschallte, die Stimme eines Dämons war, sprach sie doch davon das alle Feinde gejagt und mit Gewalt erschlagen werden sollten. Doch als die letzten Worte erklangen, wurde klar, dass es sich nicht um einen Dämon handelte: „…auf das jeder wissen solle ich bin zurückgekehrt. Ich, Mithal, der Gott Etraklins“. Es waren nicht nur die gesprochenen Worte, es war die Kraft die ihnen anhaftete, die jeden Etrakliner erkennen ließ, dass dies wahrhaftig die Worte Gottes waren.
Zum Jahreswechsel 87nM/88nM wurden dann jeglicher noch verbliebener Zweifel vollkommen ausgelöscht, als Cantor, der plante sich selbst zu einem Gott zu machen und Mithal zu töten, von einem Ritter Mithals erschlagen wurde. Aufgrund der Vorkommnisse um die Cantorkirche im Jahr 81nM und 87/88nM hat die Mithalskirche beschlossen das Konklave vorerst auszusetzen, Kantor aus dem inneren Kreis der Heiligen zu entfernen und seine Kirche mit einem Bann zu belegen. Das Aussetzen des Konklaves sorgte bei vielen Kirchen im äußeren Kreis für einigen Unmut, vor allem da einer der sechs Plätze noch damit Vakant ist.
Jedoch ein gleichzeitiges Aufmarschieren von Truppen des Ordo Malleus vor jedem Tempel dieser Kirchen ließ sämtlichen Unmut sofort verstummen. Dabei ist der Unmut aus weltlicher Sicht durchaus nachvollziehbar, denn die Kirchen im inneren Kreis der Heiligen bekommen einige Tempel und Geldmittel aus der Staatskasse gestellt.
Der innere Kreis der Heiligen
1. Sitz des Kreises
Sankt Niella
Aspekte | Heilung, Fürsorge, Hilfsbereitschaft, Familie |
Heiliges Tier | Gans |
Farben | Weiß und Hellgrün |
Feiertage | Frühlingsbeginn |
2. Sitz des Kreises
Sankt Gnordin
Aspekte | Zweifel, die Suche nach Antworten, Erforschung |
Heiliges Symbol | Auge |
Farben | Grau |
Feiertage |
3. Sitz des Kreises
Sankt Uhlum
Aspekte | Tod, Jenseits, Wanderung, Träume |
Heiliges Tier | Rabe |
Farben | Schwarz und Grau |
Feiertage | Tag der Toten, Herbstanfang(Wander- und Pilgertag) |
4. Sitz des Kreises
Sankt Ulric
Aspekte | Winter, Wölfe, Krieg und Schlachten |
Heiliges Tier | Wolf |
Farben | Weiß und Blau |
Feiertage | Winteranfang, Wintersonnenwende |
5. Sitz des Kreises
Sankt Quill
Aspekte | Schrift, Bildung, Wissen und der Erhalt von Wissen |
Heiliges Tier | Eule |
Farben | Grün und Blau |
Feiertage | Tag der Bildung (Beginn des neuen Bildungsjahres) |
6. Sitz des Kreises
derzeit noch Vakant
Der äußere Kreis der Heiligen
Kalzagahn
Aspekte: Der Sieg
Tha
Aspekte: Das gegebene Wort
Thanee
Aspekte: Feuer
Graxis
Aspekte: Verbindung
Meredelune
Aspekte: Der Mond
Scatric
Aspekte: Zerstörung und Vergessen